Österreich – das Land der schneeverhangenen Pisten und rauen Berge mit saftgrünen Wiesen. Ein Mekka für alle Outdooraktivisten! Neben den zahlreichen Wintersportmöglichkeiten habt ihr in unserem Nachbarland während eures Auslandsstudiums dank geringer Zulassungsbeschränkungen eine größere Studienauswahl und könnt dann auch noch in eine andere Kultur eintauchen – und das ganz ohne Sprachbarriere! Welche weiteren Vorteile euch Österreich als Studienort bietet und was du wissen solltest, wenn du dein Auslandsstudium in Österreich in die Tat umsetzen möchtest, erfährst du hier.
Das Hochschulsystem in Österreich
Für deutsche Studenten stellt ein Auslandsaufenthalt in Österreich keine allzu große Veränderung dar. Weder die Kultur des Landes noch die Sprache unterscheiden sich von der Heimat, sodass das schöne Land nahe der Alpen wenig Anpassungen oder Veränderungen hinsichtlich der Lebensweise während des Studiums verlangt. Ebenso unterscheidet sich auch das Hochschulsystem kaum von der deutschen Variante. Der Bachelor nimmt hier ebenfalls rund drei Jahre in Anspruch. Es folgt der Master, der weitere zwei Jahre Studienzeit abverlangt. Ob man sich dabei für eine der 22 staatlichen Universitäten oder alternativ für eine Fachhochschule oder eine private Universität entscheidet, bleibt dem Bewerber selbst überlassen. Wie auch in Deutschland bieten die Unis mehr Fachbereiche und eine eher theoretische Vermittlung der Lerninhalte. Fachhochschulen in Österreich hingegen sind praktischer orientiert und haben weniger Fächer in Angebot.
Die Zulassungsbedingungen an einer österreichischen Hochschule
Zulassungsbeschränkungen in Österreich
Freude kommt bei Bewerbern jenseits eines sehr guten Abiturs sicherlich auch angesichts der reduzierten Zulassungsbeschränkungen in Österreich auf. Die haben im Verlauf der letzten Jahre zwar deutlich zugenommen, dennoch sind zahlreiche Fächer im Gegensatz zu Deutschland auch weiterhin ohne lange Wartesemester an vielen Unis für jeden sofort zugänglich. Änderungen bei der Zugangsbeschränkung hat man zum Beispiel beim Lehramtsstudium oder auch in Fachbereichen wie Architektur, BWL, Informatik oder auch Wirtschaftsrecht vorgenommen. In diesen Fächern gelten an österreichischen Universitäten also ebenso wie in Deutschland recht strikte Vorgaben für die Einschreibung – dies sollte man bei der Studienwahl bedenken. Alle anderen Studiengänge sind leichter zu ergattern.
Die Anerkennung des deutschen Studienabschlusses – Nostrifizierung
Wenn du in Österreich gerne einen Master studieren möchtest, dann benötigst du ggf. eine sogenannte Nostrifizierung – also eine volle Anerkennung eines ausländischen Studienabschlusses durch eine österreichische Universität oder Fachhochschule. Diese Nostrifizierung brauchst du aber nicht nur für den Master, sondern auch für ein Diplom- oder Doktoratsstudium – also für alle bereits abgeschlossenen Ausbildungsabschnitte, auf die dein Studium in Österreich aufbauen soll.
Die beliebtesten Universitäten für ein Studium in Österreich
In Österreich sind vor allem die Universitäten in Wien, Innsbruck und Graz besonders beliebt, auch weil sie im internationalen Vergleich in mehreren Rankings gut abschnitten. Da die Universitäten und Hochschulen ihren Schwerpunkt jedoch fachlich zum Teil etwas anders gelagert haben, informiere dich am besten ausführlich über die Studienauswahl der jeweiligen Hochschule, damit du weißt, welche am besten zu deinen Interessen passt.
Was kostet das Studium in Österreich?
Studiengebühren in Österreich
Ähnlich wie in Deutschland ist ein Studium in Österreich grundsätzlich ohne große Einschränkungen für jeden möglich. Auch hier werden keine Studiengebühren verlangt, allerdings wird bereits seit längerer Zeit wieder intensiv über eine Einführung der Studiengebühren debattiert. Momentan fällt lediglich ein pauschaler Betrag für EU-Bürger von 18 Euro pro Semester an. Studenten in Österreich müssen daher auf das beliebte Semesterticket verzichten. Dafür besteht aber für alle Wintersportler die Möglichkeit – je nach Skigebiet – als Student einen vergünstigten Saisonpass zum Skilaufen ab 300 Euro zu kaufen.
Studiengebühren fallen lediglich für Nicht-EU-Bürger oder Langzeitstudenten an. Wer also die Regelstudienzeit mit mindestens zwei Semestern überzieht, wird zur Kasse gebeten.
Österreichische Fachhochschulen hingegen dürfen eine Studienpauschale von rund 363,36 Euro erheben. Manche Fachhochschulen machen davon Gebrauch, andere verzichten auf diese Semestergebühr. Vor der Bewerbung oder Einschreibung sollte man sich als Student also informieren, ob das Auslandsstudium an der gewünschten FH mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Gleiches gilt natürlich auch für private Unis in Österreich, die in der Regel individuelle recht hohe Gebühren verlangen.
Lebenshaltungskosten in Österreich
Neben den Kosten für das Studium selbst halten sich im Land allerdings auch die Ausgaben für den Lebensunterhalt in Grenzen. Diese sind vergleichbar mit denen in Deutschland, wobei Studenten natürlich auch in Österreich am besten mit einer Wohngemeinschaft beraten sind, um die Mietkosten zu senken.
Wohnen
Auch die Unterbringung in einem österreichischen Studentenwohnheim ist möglich, erfordert jedoch eine rechtzeitige Anmeldung. Die sind nämlich trotz der geringen Wohnstandards relativ begehrt – dieses Problem kennt man auch hier in Deutschland.
Auslandskrankenversicherung
Wenn du dich dazu entscheidest, in Österreich zu studieren, benötigst du dementsprechend eine Krankenversicherung fürs Ausland. Unser Tipp: Die spezielle Auslandszeit-Versicherung für Studenten der Hanse Merkur.
Die Vorteile für Studierende im Ausland in der Übersicht:
- Maximal buchbare Reisedauer von bis zu 60 Monate (5 Jahre)
- Hoher Leistungsumfang – Du bist für alle Eventualitäten abgesichert
- Keine Selbstbeteiligung im Schadensfall. Alle Kosten werden übernommen
- Sondertarif für junge Leute und Studenten zu besonders günstigen Konditionen
- Flexible Zahlweise: monatlich, vierteljährlich, halbjährlich, jährlich oder einmalig
- Mehrsprachiger 24-Stunden Notfallservice an 365 Tagen im Jahr
- Rückerstattung der Beiträge bei vorzeitiger Rückreise ohne zusätzliche Kosten / Bearbeitungsgebühren
- Ergänzende Reiseunfall- und Reisehaftpflichtversicherung sowie Reisegepäckversicherung kann einfach dazu gebucht werden
Und wie finanziert man Leben und Studieren in Österreich?
Eigentlich genauso wie in Deutschland. Zum Beispiel durch Jobs oder Auslands-BAföG. Da letzteres höher ausfällt als BAföG innerhalb Deutschlands, hast du also sogar noch mehr Geld zur Verfügung als bei einem Studium in der Heimat. Abgesehen davon gibt es auch noch die österreichische Studien-Beihilfe. Die kann beantragt werden, wenn man bereits seit längerer Zeit in Österreich lebt.
Bewerbung für einen Studienplatz in Österreich
Bewerbung für ein vollständiges Auslandsstudium in Österreich
Die Vorzüge eines Auslandsstudiums in Österreich liegen also auf der Hand. Wer interessiert ist, muss sich vorab jedoch mit dem Bewerbungsprozess auseinandersetzen. Dabei unterscheidet sich dieser Prozess ebenfalls kaum vom Verfahren in Deutschland. Wer das Abitur in der Tasche hat, kann sich an einer österreichischen Uni bewerben. Bedenken sollte man hier, dass das Studium in Österreich etwas zeitiger, nämlich bereits am 1. Oktober beginnt.
Die Einschreibefrist ist allerdings recht großzügig und kann an vielen Universitäten noch bis Anfang September erfolgen. Wie bereits erwähnt sind viele Fächer zulassungsfrei, die Begrenzungen für die Einschreibung nehmen allerdings stetig zu – und damit auch die Aufnahmeprüfungen. So gibt es in Fächern wie Medizin, Psychologie oder Kommunikationswissenschaften an der jeweiligen Universität bestimmte Aufnahmeverfahren, die je nach Fachrichtung beispielsweise einen Eignungstest vorsehen.
Nur wer das Aufnahmeverfahren erfolgreich abschließt, darf sein Studium in Österreich in der gewünschten Fachrichtung beginnen – andernfalls wird der Bewerber für den Studiengang gesperrt. Angesichts der Eignungsteste gelten für diese Studiengänge auch frühzeitige Einschreibefristen. Die Bewerbung sollte also bereits im Sommer verschickt werden.
Bewerbung für ein Auslandssemester in Österreich
Wenn du dich nur für ein Auslandssemester an einer österreichischen Hochschule bewerben möchtest, besteht – je nach deiner Fakultät und Heimathochschule – vielleicht die Möglichkeit, dich an einer Erasmus+ Partneruniversität in Österreich zu bewerben. In diesen Fällen kannst du über Erasmus gefördert werden und erhältst somit auch noch finanzielle Unterstützung bei deinem Weg ins Abenteuer Ausland. Die zuständigen Koordinatoren für die jeweilige Partnerhochschule können dir dann auch als Experten zur Seite stehen und dir bei der Kurswahl, etc. weiterhelfen.
Um dich für ein Auslandssemester über Erasmus in Österreich zu bewerben benötigst du ein Transcript of Records, einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben. Hier lohnt es sich auf jeden Fall in deiner Bewerbung genau zu begründen, warum du gerne ins Ausland möchtest und vor allem – warum an genau diese Universität in genau diesem Land. Wenn du einen Platz an einer österreichischen Universität erhalten hast, benötigst du noch weitere Dokumente und Versicherungen wie ein Grant Agreement, ein Learning Agreement, eine Auslandskrankenversicherung, etc.
Fazit – Warum lohnt sich ein Auslandsstudium in Österreich?
Kaum Zulassungsbeschränkungen, großartige Rahmenbedingungen für Schnee- und Outdoorverliebte, keine Studiengebühren und das Ganze ohne Sprachbarriere. All das ist bei deinem Auslandsstudium in Österreich möglich! Was könnte schöner sein, als Lernen direkt vor der Alpenkulisse?